In der vergangenen Woche ging es um die Erzählungen und Märchen des viktorianischen Schriftstellers und „enfant terrible“ des 19. Jahrhunderts Oscar Wilde -> https://www.meineleselampe.de/erzaehlungen-und-maerchen/. In dieser Woche ist ein Gastautor mit einem Sachbuch an der Reihe…

Kip S. Thorne: „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“: Einleitung

Kip Stephen Thorne lautet der volle Name des US-amerikanischen Astrophysikers, Theoretischen Physikers und seit 2017 Physik-Nobelpreisträgers. Geboren wurde Thorne 1940 in Logan/Utah, sein Fachgebiet ist die Theoretische Physik.

Nicht nur in Wissenschaftskreisen hat Thorne Ruhm erworben, Science Fiktion-Fans ist er als Berater und Produzent des Films „Interstellar“ bekannt, über das Schwarze Loch Gargantua und den Film hat Kip S. Thorne später einen Aufsatz verfasst.

Doch nun zu seinem populärwissenschaftlichen Sachbuch „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“. Der Originaltitel lautet: „Black Holes and Time Warps. Einstein’s Outrageous Legacy“, erschienen 1994, W.W.Norton, New York.

Da mir naturwissenschaftliche Themen seit dem Mathe- und Physikunterricht in der Schule (durch ach so geduldige und freundliche Pädagogen) immer suspekt geblieben sind, schreibt die Rezension heute lieber ein Gast, der etwas von der Materie versteht: Dr. Martin Seher.

Kip S. Thorne: „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“: Gastbeitrag

„Gekrümmter Raum und verbogene Zeit “ (Untertitel: Einsteins Vermächtnis): auch Nicht-Physiker müssen um dieses Buch keinen Bogen machen oder vor Ehrfurcht erstarren. Ein bisschen Interesse an der Materie, am Funktionieren unserer Welt und unseres Universums reichen schon, um Kip S. Thornes Buch über die Allgemeine Relativitätstheorie zu verstehen.

Die Einleitung ist eine Science Fiction-Geschichte über eine Reise zu drei Schwarzen Löchern namens Hades, Sagittarius und Gargantua (1993 ahnte Thorne noch nichts vom Film „Interstellar“ und Gargantua), in der Effekte der Relativitätstheorie geschildert werden. Diese einzelnen Effekte werden dann in den folgenden Kapiteln besprochen und genau erklärt.

Meine größte Schwierigkeit beim Lesen von „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“ war es, Dinge zuzulassen, die dem gesunden Menschenverstand zunächst widersprechen wie etwa: der Raum ist nicht starr und die Zeit verläuft nicht linear (Doctor Who lehrte uns schon: die Zeit ist ein Schwibbeldischwapp).

Die logische Beweisführung Kip Thornes macht solche unbegreifbaren Phänomene oder die von uns oft unreflektierten Science Fiktion-Schlagworte tatsächlich begreifbar: Raumzeit-Krümmung, Weiße Zwerge, Schwarze Löcher, deren Existenz Einstein übrigens negierte, Wurmlöcher, Gravitationswellen, etc..

Kip S. Thorne

Ein „Schwarzes Loch“ im Weltraum

(Bild: geralt/Pixabay)

Aber auch Grundlegendes wird in „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“ anschaulich erklärt: wie setzen sich Atome zusammen oder was ist überhaupt das Newtonsche Gravitationsgesetz.

Alles baut Schritt für Schritt aufeinander auf und als Leser/in sieht man, welche „Fakten“ und Ereignisse aus der Science Fiktion-Welt möglich sind, möglich werden könnten oder niemals zu verwirklichen sein werden und weshalb.

Zeitreisen: Ja oder Nein? Wer das wissen will, muss dieses Buch auf jeden Fall lesen!!!!

Kip S. Thorne: „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“: Fazit

Kip S. Thorne schreibt anschaulich und spannend, man muss kein Genie in Sachen Physik oder Mathematik sein, um ihn zu verstehen. Es ist ein gehobener, aber kein abgehobener Lese-Genuss.

Dr. Martin Seher für Meine Leselampe.

Kip S. Thorne: „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“: Lese-Exemplar

Kip S. Thorne, „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“ – Einsteins Vermächtnis, Vorwort von Stephen Hawking, übersetzt von Doris Gerstner/Shaukat Kahn, 718 Seiten, deutschsprachige Ausgabe 1996 Droemersche Verlagsanstalt München, der Rezension liegt eine Ausgabe des Bechtermünz Verlags (1999) zugrunde.

Gibt es leider nur noch gebraucht zu kaufen…

Kip S. Thorne: „Gekrümmter Raum und verbogene Zeit“: Quellen und Weblinks

#Anzeige: Der mit einem * gekennzeichnete Link oder ein Link, in dem das Wort Amazon auftaucht, ist ein sogenannter Affiliate Link. Als Amazon-Partner verdiene ich eine Provision, wenn über diesen Link ein Einkauf zustande kommt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo, wann und wie Du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich Dir überlassen.