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Lese-Auszeit 22/KW 23 auf Meine Leselampe – was soll das?
Lese-Auszeit 22/KW 23: in dieser Woche wird die Leselampe nicht „angeknipst“, denn ich brauche ein wenig Zeit, um Lesestoff nachzuholen. Und da in den Pfingstferien viele meiner treuen Leserinnen und Leser verreist sind oder vielleicht einiges anderes als Lesen in Angriff nehmen möchten, nutze ich diese Tage dazu.
Hier werde ich also sitzen – ein Stapel Bücher liegt schon bereit – und mir neue Anregungen holen, die ich Euch dann vorstellen kann.
(Bild links: cocoparisienne/Pixabay)
Lese-Auszeit 22/KW 23 – mein Programm
Da wäre zunächst der Roman „Belinda“ von Maria Edgeworth (1767-1849), einer Schriftstellerkollegin der großen Jane Austen, auch sie hatte erheblichen Einfluss auf die Gesellschafts- und Entwicklungsromane der viktorianischen Zeit.
Maria Edgeworth wurde zwar in England geboren, zog aber schon als Kind mit ihrer Familie nach Irland und sollte dort für immer bleiben. Die „irische Jane Austen“ [1] setzte sich während der verheerenden Hungersnot durch die Kartoffelfäule für die dortigen Bauern ein und schrieb belehrende Bücher für Kinder und moralische Romane für Erwachsene. „Belinda“ erschien 1801, der Roman in der deutschen Erstübersetzung von Gerlinde Völker wurde erst dieses Jahr vom Reclam Verlag aufgelegt und umfasst starke 608 Seiten, wird mich also eine Zeit beschäftigen.
Von Mark Twain (1835-1910), dem amerikanischen Viktorianer, habe ich mir ein kleines Buch mit amüsanten Kurzgeschichten vorgenommen: „Der berühmte Springfrosch von Calaveras und weitere Erzählungen“. Die titelgebende Kurzgeschichte stammt aus dem Jahr 1865, ich bin gespannt, was oder wer sich hinter dem Springfrosch verbirgt. Und ich möchte Mark Twain im Jahr 1880 begleiten, als er „Zu Fuss durch Europa“ (OT: „A Tramp Abroad“) streifte.
Wie ich beim ersten Durchblättern feststellen konnte, kommen wir Deutschen mit unseren von Flöhen befallenen Körpern, unserer Art des Seins, unseren Kulturgütern oder unseren Städten bei Mark Twain nicht gut weg, Beispiel Baden-Baden:
„Es ist eine geistlose Stadt, voll von Schein und Schwindel und mickerigem Betrug und Aufgeblasenheit, aber die Bäder sind gut. […] Ich glaube voll und ganz, dass ich mein Rheuma in Baden-Baden gelassen habe. Es sei Baden-Baden gegönnt. Es war wenig genug, aber alles, was ich zu geben hatte. Am liebsten hätte ich etwas Ansteckendes zurückgelassen, aber es stand nicht in meiner Macht.“
Twain, Mark, „Zu Fuss durch Europa“, Göttingen, 1965, Seite 145.
Auf den Schrecken ob der harschen Kritik gönnen wir uns ein Stückchen Schwarzwälder Kirsch!!
(Bild rechts: congerdesign/Pixabay)
Übrigens: bei seinem „Bummel durch Europa“ (auch unter diesem deutschen Titel erschien das Buch) entstanden Twains humorige Betrachtungen über „Die schreckliche deutsche Sprache“ (OT: „The Awful German Language“) -> https://www.meineleselampe.de/die-schreckliche-deutsche-sprache/.
Ich hoffe, ich habe Euch für die Woche mit etwas „Lesestoff“ eindecken können. Lasst es Euch gut gehen und ich hoffe, wir lesen uns bald wieder!!! Natürlich auf Meine Leselampe…
Lese-Auszeit 22/KW 23 – Quellen und Weblinks
[1] über die „irische Jane Austen“ -> https://ireland-calling.com/maria-edgeworth/
[2] ein informativer und recht vergnüglicher Rundfunkbeitrag über Mark Twains Europa-Bummel -> https://www.deutschlandfunkkultur.de/mark-twain-bummel-durch-europa-100.html
Lese-Auszeit 22/KW 23 – meine Lese-Exemplare
Falls Ihr die erwähnten Bücher schon vorab selbst lesen wollt, hier ein paar Empfehlungen zu meinen Lese-Exemplaren oder noch erhältlichen Exemplaren:
Maria Edgeworth, „Belinda“, Roman, 608 Seiten, übersetzt von Gerlinde Völker, deutsche Ausgabe erschienen 2022 im Philipp Reclam junior Verlag GmbH, Stuttgart.
Mark Twain, „Der berühmte Springfrosch von Calaveras und weitere Erzählungen“, übersetzt von Helmut und Christel Wiemken, 176 Seiten, erschienen 2021 im Nikol Verlag, Hamburg.
Mark Twain, „Zu Fuss durch Europa“ (hier ein neueres Exemplar als meins), Reisebericht, übersetzt von Ana Maria Brock, 496 Seiten, erschienen 2009 im Anaconda-Verlag, Köln.